Ein Mann, der den Abwasch nicht erledigt, wird bei Lisa Fitz entsorgt.
HARD Lisa Fitz ist ein Kapazunder unter den erfolgreichen Comedians unserer Zeit und gilt als Pionierin des Frauenkabaretts. Nun begeisterte sie das Publikum der Kulturinitiative Kammgarn in Hard mit ihrem Jubiläumsprogramm „Dauerbrenner“. Die bayrische Kabarettistin ist seit über 40 Jahren in Amt und Würden und bekannt für ihre treffsicheren Dialoge. Politische, geschichtliche, persönliche und allzu menschliche Themen werden humorvoll und präzise präsentiert. An Politikern hat sie schon seit jeher selten ein gutes Haar gelassen. So ist es nicht verwunderlich, wenn sie speziell die Vorgehensweise der deutschen Spitzenpolitiker wie etwa Jens Spahn oder Peter Altmaier anprangert, auch die Frauen kommen nicht gut weg – vor allem, wenn es um Äußerlichkeiten geht -, denn „das Auge isst ja mit“. Da wird auch die scheidende Angela Merkel nicht in Schutz genommen. Fitz spricht in ihrem Programm über ihre Anfangszeiten in der Branche, ihre persönlichen Höhen und Tiefen, vor allem mit Männern, die sich in ihrem Vorgarten türmen, weil sie jene, die den Abwasch nicht erledigen wollen, entsorgt.
„Langzeitahnungslose“
Die Schuldenberge die durch Coronakrise, Umweltverschmutzung, Wirtschaftsgelder etc. wachsen, bereiten ihr ebenso Kopfzerbrechen, beziehungsweise sollten der nächsten und übernächsten Generation welche bereiten. Als Urgestein will Lisa Fitz nicht bezeichnet werden, wenn dann als blau-weißer Hai. Und dieser Hai bekommt zu den spitzen Zähnen noch eine spitze Zunge. Sie spricht von sogenannten „Langzeit-ahnungslosen“, die gefangen sind in romantischem Wunschdenken und zitiert den großen Karl Valentin: „Schad, dass Dummheit nicht wehtut.“ Sie darf das. Dafür wird sie vom Publikum gefeiert. Die mit Münchner Wahrzeichen geschmückte Gitarre, hat sie immer dabei. Aber auch Nachdenkliches befindet sich im Repertoire, wie etwa die Hymne „Deutschland, quo vadis?“. Mit den Worten „genießen Sie Ihr Nichtwissen“ wird das Publikum verabschiedet.
Quelle: Vorarlberger Nachrichten vom 25/26.09.2021, Artikel von Miriam König