Schortens – Lisa Fitz schwärmt vom großen Kabarettisten Dieter Hildebrandt. Der wäre an diesem Donnerstag sicher ähnlich begeistert von seiner bayerischen Kollegin gewesen, wie das Publikum im ausverkauften Bürgerhaus Schortens.
„Flüsterwitz“ heißt das neue Programm der Kabarettistin, Sängerin und Schauspielerin. Bevor sie erläuterte, dass das unter den Nazis und in der DDR die einzige Art war, sich ungestraft über die Herrschenden zu mokieren, machte sie eine Energieübung mit den Besuchern. Dabei war nicht zu übersehen, dass diese Naturgewalt von Entertainerin sicherlich nicht unter mangelnder Dynamik nicht leidet.
Neben manch saftigem Seitenhieb zum Beispiel auf die Männer verlegte sich Lisa Fitz vor allem auf klassisches Kabarett, bei dem die Politiker viel Fett wegbekamen. Natürlich allen voran die „Raute des Grauens“ als ferngesteuerter Hosenanzug. Da ätzt Fitz gegen Alexander „Doofrind“, während einem die SPD fast leid tun konnte, denn die kam kaum vor. Schließlich sei die nur noch ein Zustand, quasi „der HSV der Politik“.
Garniert mit allerlei Wortwitzen ging Lisa Fitz auch auf den neudeutschen „Empörialismus“ ein, der von viel Meinung bei wenig Ahnung lebe. Das größte Problem im Lande sei die selbstbewusste Ignoranz.
Dann stimmte Lisa Fitz einmal mehr ihre Gitarre an zum Lied über das „Anneliese-Syndrom“, mit dem sie die viel zu unpolitische Haltung der deutschen Frau beklagte. Die zahnlosen Tigerinnen ließen sich lieber mit dem Shopping-Kanal verblöden, wie ohnehin das Fernsehen das wichtigste Element zur Volksverdummung sei.
Immer wieder sang die bissig-charmante Dauerdynamikerin, der man ihre 66 Jahre nicht ansieht, auch Rap-Songs. Dabei spießte sie auch die „PoMos“ auf, sprich Politmonster auf, die erst die gesellschaftliche Landschaft zertrampeln, um dann fette Renten abzugreifen – „oder Gasableser bei Putin werden“.
Aber die Deutschen taugten nun mal nicht zum Aufbegehren. Da scheitere jede Rebellion schon daran, dass das Betreten des Rasens verboten sei. Und es fehle die Energie. Da müsse man sich mal an den Chinesen ein Beispiel nehmen: Würden die erfahren, dass ein IS-Kämpfer potenzsteigernde Wirkung habe, wäre der am nächstenTag pulverisiert. Und wieder die GroKo, die für sie übersetzt „das Große Kotzen“ heißt, wo eine gewisse Uschi von der Leyen als Laien-Kriegsministerin auf der Münchner Sicherheitskonferenz beim „Tanz der Vampire“ mitmische. Womit Fitz musikalisch-textlich ein Gewitter loslässt, das eines