Lisa Fitz präsentiert sich in der Singoldhalle Bobingen in verschiedenen Rollen: Von sinnfrei bis hochpolitisch.
Eines ist klar: Die Männer im Publikum hatten es an diesem Abend in der nicht ganz ausverkauften Bobinger Singoldhalle nicht leicht. Ihnen blieb manchmal bei den Witzen von Kabarettistin Lisa Fitz das Lachen im Halse stecken. Kein Wunder: Heißt das Programm doch „Weltmeisterinnen“, beginnt also schon hier zu provozieren und lockt damit auch das weibliche Geschlecht wesentlich mehr ins Publikum, das im Laufe des Abends teilweise begeistert mitgeht.
Im Zentrum stehen aber immer politische Aussagen
So verschieden ihre Frauenrollen im Programm „Weltmeisterinnen – gewonnen wird im Kopf“ auch sind, es eint sie auch eine ganze Menge: die klare, deutliche, manchmal etwas derbe Ansprache und ähnlich geartete Haltungen zu Themen, die Frau von heute so aufstoßen. Im Zentrum stehen aber immer politische Aussagen, ob bei der forschen Putzfrau Hilde Eberl, bei der knallharten Journalistin und Feministin Inge von Stein, der aufmüpfigen CSU-Abgeordneten Gerda Wimmer oder der Geheimagentin Olga Geheimnikowa. Männer wie Dietmar Gabriel, Günther Oettinger, Edmund Stoiber oder Alexander Dobrindt bekommen so richtig ihr Fett weg. Fitzs Charaktere nennen sie „Dumpfbacken, Warmduscher“ und vieles mehr und sagen, dass „die Plenarsäle bei Sitzungen so leer sind wie die Versprechungen der Politiker“.
Die Demokratie hat aus Fitzs Sicht schon lange verloren
Doch auch ihr eigenes Geschlecht lässt sie nicht ungeschoren, zum Beispiel den „ferngesteuerten Hosenanzug“ von Angela Merkel. Die Demokratie hat aus Fitzs Sicht schon lange verloren: „Vier Füchse und ein Hase stimmen über das Abendessen ab…“ Krieg verteufelt sie als wirtschaftliches Machtinstrument und kommt damit speziell auf Amerika: „Die USA zieht Europa wie einen Bären am Nasenring durch die Manege.“ Über das Wodka saufende Russland weiß sie: „Fällt der Russe tot vom Traktor, ist in der Nähe ein Reaktor.“ Überhaupt: Für Fitz ist der Mensch eine „Laborratte mit Kreditkarte“, „das Handy eine famose Premiumwanze, die ein ekliges Stasi-Feeling verursacht“. Und Männer, das sind Couch-Potatoes, denen in ihren Schlabberhosen statt von Drogen schon von Kaba schwindlig wird.
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